Hugo Brandenburg: Die frühchristlichen Kirchen Roms vom 4. bis zum 7. Jahrhundert. Der Beginn der abendländischen Kirchenbaukunst, Regensburg: Schnell und Steiner 2. Aufl. 2005. 336 S., zahlr. Abb. 79,00 Euro. ISBN 3-7954-1656-6.

Hugo Brandenburg präsentiert mit dem hier zu besprechenden Buch, das ein Jahr nach dem Ersterscheinen bereits neu aufgelegt worden ist, eine deutlich erweiterte Fassung für sein lange vergriffenes Überblickswerk zu den frühchristlichen Basiliken Roms.1 Der Autor ist durch eine Reihe von Veröffentlichungen als ausgezeichneter Kenner der frühchristlichen Sakralarchitektur in Rom ausgewiesen. Seit 2000 führt er in Zusammenarbeit mit dem Photogrammetrischen Institut der Universität Karlsruhe, dem Institut für Denkmalpflege der Universität Zürich und der Soprintendenza Archeologica di Roma ein Projekt zur vollständigen Bauaufnahme der Kirche S. Stephanus in Coelio Monte (S. Stefano Rotondo) durch. Ebenfalls im Rahmen eines Drittmittelprojekts (in Kooperation mit den Musei Monumenti e Gallerie Pontificie) untersucht Hugo Brandenburg die Baugeschichte der Basilika S. Paolo fuori le mura. Die Ergebnisse beider Projekte und auch weiterer jüngster Forschungen läßt er in den Band einfließen.2 Er stellt damit eine kurzgefaßte Darstellung der frühchristlichen Kirchenbauten Roms auf neuestem Forschungsstand neben das monumentale Werk von Richard Krautheimer.3 In den behandelten Zeitraum fällt die Geschichte der stadtrömischen Kirchenbaukunst von den Anfängen der monumentalen Sakralarchitektur unter Kaiser Konstantin (306–337) bis zu den Stiftungen des Papstes Honorius I. (625–638).

In einem einführenden Kapitel (Kap. I) stellt Brandenburg die Entstehungsgeschichte des frühchristlichen Kultbaues dar und skizziert gleichzeitig die mit der Hinwendung Konstantins zum Christentum geschaffenen Voraussetzungen für die ersten Kirchengründungen. Hier werden gleich zwei zentrale Punkte christlichen Gemeindelebens in vorkonstantinischer Zeit angesprochen, nämlich der Ursprung der sogenannten Titelkirchen Roms und die Möglichkeit der Errichtung öffentlicher christlicher Kultbauten in der Hauptstadt des Römischen Reiches in einer Zeit wiederholter schwerer Christenverfolgungen.

In den folgenden Kapiteln behandelt Brandenburg sowohl die großen Basiliken Roms (Lateransbasilika, St. Peter, S. Paolo fuori le mura, S. Maria Maggiore) als auch die kleineren Kirchen. Der Schwerpunkt liegt auf dem frühchristlichen Baubestand; spätere Restaurierungen, Ausgestaltungen und Umbauten werden insbesondere in den Fällen einbezogen, wenn die spätantike bzw. frühmittelalterliche Grundrißdisposition bestimmend und damit auch der Raumeindruck des frühchristlichen Baus bewahrt bleibt (z.B. die Lateransbasilika, S. Maria Maggiore, S. Bibulus).

Der chronologischen Abfolge entsprechend beginnt Brandenburg mit der Lateransbasilika (Kap. II), die nicht nur den Erfordernissen der Liturgie zu dienen hatte, sondern als öffentlicher, von Konstantin gestifteter Kultbau auch dem repräsentativen Anspruch des Kaisers gerecht werden mußte. Am Beispiel dieses ältesten christlichen Monumentalbaus zeigt der Autor, daß die frühchristliche Basilika dem Bautypus der profanen römischen Basilika zuzuordnen ist, aber durch eine entsprechende funktionale Gliederung des Raumes sowie die Ausrichtung auf die Apsis und das Sanktuarium die Anpassung an die Bedürfnisse des christlichen Kultus vollzieht. Der weitgehend schmucklose Außenbau mit prachtvoller Innenausstattung bricht mit der Tradition der antiken Sakralarchitektur, führt aber mit der Mauertechnik und der dekorativen Ausstattung Elemente der kaiserzeitlichen Architektur weiter. Ein verändertes Verhältnis zum traditionellen, klassischen Formenbestand sowie zur Funktion und Bedeutung des herkömmlichen Bauschmuckes ermöglicht die Wiederverwendung qualitätsvoller, nicht für die Basilika hergestellter Werkstücke (z.B. die Bronzetüren der Kurie sowie kaiserzeitliche Säulenschäfte, -basen und -kapitelle). Die ausgedehnte Nutzung älteren Architekturdekors ist ein Kennzeichen der Lateransbasilika, wird aber dann für die frühchristlichen und frühmittelalterlichen Kirchenbauten Roms zur Regel. Ebenso wie mit der römischen Bischofskirche selbst entsteht auch mit dem in unmittelbarer Nähe gelegenen Baptisterium, wohl ursprünglich ein Rundbau und kein Oktogon, ein für die Folgezeit vorbildhafter Bautypus. Entsprechend ihrer Bedeutung fallen Brandenburgs Ausführungen zu den ältesten, von Kaiser Konstantin gestifteten Kultbauten vergleichsweise umfangreich aus (S. 20–54). Diese Erläuterungen über den Bautypus, die sakrale Ausrichtung des Gebäudes, die Raumausstattung, die Spolienverwendung, Fenster, Beleuchtung und die Lage der Basilika an der Peripherie im Südosten Roms betreffen auch die anderen Kirchenbauten Roms und sind daher der Schlüssel zum Verständnis der übrigen Kapitel.

Wenige Jahre nach der Lateransbasilika entstanden – ebenfalls als Stiftungen Konstantins – eine Reihe von Märtyrer- und Memorialkirchen vor den Toren Roms (z.B. SS. Marcellino e Pietro, S. Sebastiano, S. Pietro in Vaticano) und wenige Jahre nach dem Tod Konstantins S. Agnese mit dem Mausoleum S. Costanza (vgl. Kap. III).4 Sie wurden an den Ausfallstraßen der Stadt (Via Praenestina, Via Labicana, Via Appia, Via Nomentana usw.) auf kaiserlichen Besitzungen in der Nähe der Katakomben und der dortigen Märtyrergräber bzw. direkt über den Märtyrerkultstätten errichtet und sind dem Typus der Umgangsbasilika zuzuordnen. Neu und ohne Vorbild in der römischen Architektur ist die unmittelbare Verbindung der Kultbauten mit Mausoleen für die Mitglieder der kaiserlichen Familie. Die Gestalt dieser Baukomplexe ist bestimmt durch ihre Funktion als Zentren des eucharistischen Märtyrerkultes und des Gedächtniskultes der konstantinischen Dynastie; dementsprechend weisen sie unter ihren Fußböden und Höfen zahlreiche, möglichst nahe an den Märtyrergräbern plazierte zeitgenössische Bestattungen auf. Am Beispiel von St. Peter und der Anbindung des vatikanischen Gebietes an das traditionelle Stadtzentrum erläutert Brandenburg sehr eindrücklich die Bedeutung der frühchristlichen Kirchenbauten sowohl für die spätantike Entwicklung Roms von einer heidnischen zu einer christlichen Stadt als auch für die kaiserliche Selbstdarstellung.

Bereits in konstantinischer Zeit traten neben den Kaisern auch die Bischöfe von Rom als Bauherren auf. Als Beispiele für ihre Bautätigkeit nennt Brandenburg mehrere Zömeterialbauten von Marcus (336) und Julius I. (337–352) im Suburbium sowie eine Reihe von Titelkirchen in den Wohnvierteln Roms (Kap. IV, V, IX und X). Die letztgenannten Kirchengründungen dienten der seelsorgerischen Betreuung der stetig wachsenden christlichen Bevölkerung. Namengeber dieser Gemeindekirchen waren ihre Stifter, also entweder Päpste (vgl. z.B. titulus Silvestri, titulus Damasi usw.) oder auch später zu Heiligen erhobene Privatleute (vgl. z.B. titulus Clementis, titulus Lucinae) bzw. Eigentümer des Gebäudes oder der Liegenschaften. Die tituli führen den Bautypus der Basilika fort: Seit dem 5. Jahrhundert sind ihnen Baptisterien angeschlossen; die Architekturdekoration tritt zurück hinter der nun für den Raumeindruck maßgeblichen Ausstattung des Baus mit marmornen Wandverkleidungen und Mosaiken. Bemerkenswert für das 5. Jahrhundert ist die Konzentration der Titelkirchen an prominenten Stellen (an wichtigen Straßen und Brücken, in der Nähe vielfrequentierter öffentlicher Gebäude) und im monumentalen Zentrum Roms (in der Nähe der Kaiserfora, auf dem Marsfeld). In diese Zeit gehört auch die zu Ehren der Gottesmutter geweihte Kirche S. Maria Maggiore, die als größte von einem Papst (Sixtus III. 432–440) errichtete Basilika auf die Rolle der Päpste als Stifter repräsentativer Sakralbauten anstelle der nicht mehr ständig in Rom residierenden Kaiser verweist. Die letzte und aufwendigste kaiserliche Stiftung war S. Paolo fuori le mura („Dreikaiserbasilika“, Kap. VI): Theodosius I., Valentinian II. und Arcadius ersetzten im ausgehenden 4. Jahrhundert einen bereits in konstantinischer Zeit errichteten Bau, der die Peterskirche noch an Größe und Pracht übertraf und in seiner baulichen Gestalt sowohl den Erfordernissen der Eucharistiefeier als auch der zunehmenden Märtyrerverehrung gerecht werden sollte.

Einen neuen Höhepunkt erreicht die Kirchenbaukunst in Rom in der zweiten Hälfte des 5. und im 6. Jahrhundert (Kap. XI), wenngleich die Bauten kleiner und weniger aufwendig ausgeführt werden. Kennzeichnend ist die Übernahme geeigneter Gebäude mit ihrer dekorativen Ausstattung und ihre Umnutzung zu Kirchen ohne bauliche Veränderungen (z.B. der titulus sanctae Balbinae und S. Andrea in Cata Barbara) bzw. lediglich mit ergänzten Mosaiken christlichen Inhalts (SS. Cosma e Damiano, S. Maria Antiqua). Seit dem 7. Jahrhundert wurden auch nicht mehr genutzte öffentliche, repräsentative Bauten wie z.B. die Kurie und das Pantheon unter weitgehendem Verzicht auf Veränderungen am Innenraum als Kirchen genutzt (S. Adriano und S. Maria ad Martyres). Als letzten Großbau der Antike in Rom stellt Brandenburg S. Stefano Rotondo vor: Die nur wenige hundert Meter von der Lateransbasilika entfernte Memorialkirche des Protomärtyrers Stephanus nimmt mit ihrer Kreuzform Traditionen des 4. Jahrhunderts auf, erhält aber durch die Form des Zentralbaus mit Umgang eine repräsentative und ungewöhnliche architektonische Gestalt. Die Gründung ging offenbar auf päpstliche Initiative zurück (Leo I. 440–461); durch die Überlassung des Grundstücks und wohl auch die finanzielle Unterstützung ermöglichte der Kaiser (Valentinian III. oder Maiorian) das Bauvorhaben.

Im späten 6. und in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts machte die fortschreitende Christianisierung der Landbevölkerung Kirchenbauten auch außerhalb Roms erforderlich (S. Stefano in Via Latina). Einige der konstantinischen Umgangsbasiliken wurden nun durch kleinere Kirchen direkt über den Märtyrergräbern ersetzt. Für die in diesem Kontext entstandenen Emporenbasiliken S. Lorenzo fuori le mura und S. Agnese fuori le mura arbeitet Brandenburg heraus, daß derartige bauliche Lösungen durch die topographische Situation (die Lage an teilweise abgetragenen Hügeln) und die notwendig gewordene Aufnahmefähigkeit größerer Pilgermengen bedingt sind, jedoch nicht als Übernahme eines östlichen Bautypus unter byzantinischem Einfluß bewertet werden können (Kap. XII).

In einem „Rückblick“ (S. 249–255) faßt Brandenburg seine Ausführungen zusammen. Eine umfangreiche Bilddokumentation am Schluß (S. 257–323) bietet Pläne, Aufrisse, Axonometrien und Fotografien zu den besprochenen Kirchenbauten; der großformatige Band enthält aber bereits im Textteil eine Vielzahl qualitativ hochwertiger, oftmals ganzseitiger Farb- und Schwarzweißfotos. Abgeschlossen wird das Buch durch Anmerkungen, ein Literaturverzeichnis und ein Register.

Das beeindruckende Werk läßt nur wenige Fragen offen, die vor allem um die Einbettung der Kirchenbauten in einen größeren historischen Zusammenhang kreisen.

Hilfreich wäre ein einführendes Kapitel, das den Abschluß des behandelten Zeitraumes mit dem Pontifikat Honorius’ I. (625–638) begründet. Hier könnte auch – dies geschieht recht knapp und an etwas verstecktem Ort im Zusammenhang mit der Kirche S. Pancrazio (S. 248) – ein kurzer Ausblick ins 8. Jahrhundert angeschlossen werden, das insofern einen wichtigen Einschnitt darstellt, als die Kirchenbautätigkeit in Rom weitgehend zum Abschluß gekommen ist: Charakteristisch für diese Zeit sind Um- und Neugestaltungen bereits bestehender Kirchen sowie Ausstattungsmaßnahmen, die das Gesicht einiger Kirchen zweifellos stark veränderten (z.B. St. Peter und der titulus Chrysogoni). Verantwortlich für diese durch den Liber Pontificalis und andere Quellen teils sehr detailliert dokumentierten Bauprojekte und Sachstiftungen sind die von den Päpsten, z.B. Gregor III. (731–741), Paul I. (757–767) und Hadrian I. (772–795), geförderte Heiligenverehrung und die Translationen von Märtyrergebeinen in die Stadt angesichts der Plünderungen und Zerstörungen der extraurbanen Coemeterien durch die Langobarden.5

Die stadtrömischen Kirchenbauten der Kaiser, deren Bedeutung für die Stadtentwicklung Brandenburg zu Recht wiederholt anspricht, sollten in den größeren Zusammenhang der kaiserlichen Bautätigkeit in Rom gestellt werden: Welcher Stellenwert kommt den dortigen Kirchengründungen neben anderen kaiserlichen Bauprojekten zu? Aufschlußreich für die tatsächliche Bedeutung der päpstlichen Kirchenbauten im traditionsreichen Zentrum Roms wäre sicherlich auch eine intensivere Betrachtung der Funktion und Nutzung des Forum Romanum und der Kaiserfora: Diese großen Platzanlagen waren in der Spätantike und im Frühmittelalter keinesfalls verödet; vielmehr waren sie als Schauplätze insbesondere des Geschäftslebens, von Versammlungen und kaiserlicher Repräsentation weiterhin Mittelpunkte des öffentlichen Lebens. Demzufolge erhalten die zahlreichen dort errichteten Kirchenbauten und ihre Einbeziehung in Prozessionen besonderes Gewicht im Stadtbild Roms; die Wahl dieser Standorte setzt sowohl einen Funktionsverlust der entsprechend umgenutzten Forumsgebäude voraus als auch das Bestreben, durch die gewandelte Funktionalität dieser Bauten die Platzanlagen als Zentren städtischen Lebens zu erhalten und ihr Erscheinungsbild als Ausdruck der ruhmvollen, für die Stadt identitätsstiftenden Vergangenheit zu konservieren.6

Zweifellos überzeugend ist die von Brandenburg hergestellte Verbindung zwischen der Bautätigkeit Sixtus’ III. und Leos I. und dem gerade von ihnen besonders deutlich vorgetragenen Primatsanspruch Roms gegenüber den übrigen Kirchen (S. 199). Näheres würde man gerne auch über den Hintergrund einiger Kirchenstiftungen der nicht ganz so unangefochtenen Päpste erfahren: Lassen sich die Baumaßnahmen des Symmachus (498–514) an der Peterskirche (Lib. Pontif. 1,261,11–262,2) sowie eine Reihe von Kirchengründungen als Akt der Selbstdarstellung gegenüber dem Gegenpapst Laurentius (498. 501–505) interpretieren? Der Papstpalast bei der Lateransbasilika und natürlich auch die Basilika selbst befanden sich in der Hand des Laurentius; Symmachus ließ daraufhin St. Peter vor allem in der Ausstattung des Baptisteriums durch entsprechende Architekturzitate gewissermaßen in einen zweiten Lateran verwandeln.7 Gehören auch die Papstbildnisse in der Paulsbasilika und in St. Peter in diesen Kontext? In den Jahren nach der Doppelwahl von 498 und während der darauffolgenden bürgerkriegsartigen Zustände in Rom ist die päpstliche Bautätigkeit wohl dem Bedürfnis der Kontrahenten nach Demonstration der Rechtmäßigkeit ihrer Position geschuldet,8 wie Brandenburg selbst in anderem Zusammenhang herausstellt.9

Die Uneinheitlichkeit von Schutzumschlag- und Innentitel, die nicht immer verständliche Kapiteleinteilung und die fehlenden Verweise im Text auf die Abbildungen waren bereits Kritikpunkte einer früheren Besprechung.10 Wünschenswert wäre eine abschließende Durchsicht des Manuskripts durch den Verlag und die Korrektur weiterer Versehen gewesen, so z.B. die Tilgung fast wortwörtlicher Wiederholungen (S. 58/59) und die Richtigstellung kleinerer Irrtümer (z.B. auf S. 94 und 100: Amm. 27,6 statt richtig 27,3,6). Zu korrigieren ist Brandenburgs Behauptung, daß in der basilica Liberii die Wahl der römischen Bischöfe stattgefunden hätte (S. 113): Die Wahl des Liberius (352–366) erfolgte in der von seinem Vorgänger Julius I. (337–351) errichteten basilica Iulii; Damasus I. (366–384) wurde an einem in Lucinis genannten Ort (wohl gleichzusetzen mit dem titulus Lucinae) zum Bischof von Rom gewählt, sein Gegenspieler Ursinus in der basilica Iulii (Avell. 1 [CSEL 35,14 Günther]). Der eigentliche Schauplatz der Bischofswahlen in dieser Zeit war demzufolge die basilica Iulii; die basilica Liberii, wahrscheinlich identisch mit der basilica Sicinini, scheint hingegen der zentrale Versammlungsplatz der Anhänger des Ursinus gewesen zu sein, der im Zusammenhang mit der Doppelwahl von 366 (Damasus – Ursinus) zum Ort blutiger Auseinandersetzungen wurde.11

Die aus althistorischer Perspektive vorgetragene Kritik schmälert nicht das Verdienst Brandenburgs, einen überaus kenntnisreichen und gut lesbaren Abriß des frühchristlichen Kirchenbaus in Rom zu bieten, der in der archäologischen, kunstgeschichtlichen und historischen Forschung Maßstäbe setzt und sicherlich große Verbreitung finden wird.

Monika Schuol, Berlin
Monika.Schuol@gmx.de


1 Hugo Brandenburg, Roms frühchristliche Basiliken des 4. Jahrhunderts, München 1979 (= Heyne Stilkunde 14).

2 Hugo Brandenburg, Die Kirche S. Stefano Rotondo in Rom. Bautypologie und Architektursymbolik in der spätantiken und frühchristlichen Architektur. Berlin/New York 1998 (= Hans-Lietzmann-Vorlesungen 2); Ders., S. Stefano Rotondo. Der letzte Großbau der Antike in Rom. Die Typologie des Baues, die Ausstattung der Kirche, die kunstgeschichtliche Stellung des Kirchenbaues und seiner Ausstattung, in: Hugo Brandenburg/József Pál (Hrsg.), Santo Stefano Rotondo in Roma. Archeologia, storia dell’arte, restauro. Archäologie, Bauforschung, Geschichte. Atti del convegno internazionale, Roma 10–13 ottobre 1996, Akten der Internationalen Tagung Rom 10.–13. Oktober 1996, Wiesbaden 2000 (= Spätantike – frühes Christentum – Byzanz, Reihe B 8), 35–66; Ders., S. Stefano Rotondo in Roma. Funzione urbanistica, tipologia architettonica, liturgia ed allestimento liturgico, in: MNIR N.S. 59, 2000, 27–54; Ders., S. Stefano Rotondo, in: Laura Venditelli et al. (Hrsg.), Roma dall’antichità al medioevo. Archeologia e storia nel Museo Nazionale Romano Crypta Balbi, Milano 2001, 638–641; Ders.,Beobachtungen zur architektonischen Ausstattung der Basilika von S. Paolo fuori le mura in Rom, in: Wilhelm Blümer et al. (Hrsg.), Alvarium. Festschrift für Christian Gnilka, Münster 2002 (= JbAC, Ergbd. 33), 83–107; Ders., Die Basilika S. Paolo fuori le mura, der Apostel-Hymnus des Prudentius (peristeph. XII) und die architektonische Ausstattung des Baues, in: Federico Guidobaldi/Alessandra Guiglia Guidobaldi (Hrsg.), Ecclesiae Urbis. Atti del Congresso Internazionale di Studi sulle Chiese di Roma (IV–X secolo), Roma, 4–10 settembre 2000, Volume Terzo, Città del Vaticano 2002 (= Studi di antichità cristiana 59), 1525–1578; Ders., in: Lidia Paroli/Laura Venditelli (Hrsg.), Roma dall’antichità al medioevo II. Contesti tardoantichi e altomedievali, Milano 2004, 480–505.

3 Richard Krautheimer et al., Corpus basilicarum christianarum Romae (sec. IV–IX), Città del Vaticano 1937–1977.

4 Vgl. aber David J. Stanley, Santa Costanza: History, Archaeology, Function, Patronage and Dating, in: Arte medievale N.S. – Anno III, 2004/1, 119–140: Entgegen der herkömmlichen Datierung von S. Costanza um 350 n.Chr. nimmt Stanley aufgrund des archäologischen Befunds und stilistischer Merkmale eine Errichtung des Rundbaus im frühen 5. Jahrhundert unter dem Pontifikat Innozenz’ I. (401–417) mit Unterstützung des Kaisers Theodosius II. (408–450) kurz nach der Eroberung Roms durch Alarich (410) an.

5 Franz A. Bauer, Das Bild der Stadt Rom im Frühmittelalter. Papststiftungen im Spiegel des Liber Pontificalis von Gregor dem Dritten bis zu Leo dem Dritten, Wiesbaden 2004 (= Palilia 14).

6 Franz A. Bauer, Stadt, Platz und Denkmal in der Spätantike. Untersuchungen zur Ausstattung des öffentlichen Raumes in den spätantiken Städten Rom, Konstantinopel und Ephesos, Mainz 1996, 62–141.

7 F. A. Bauer, Das Bild der Stadt Rom im Frühmittelalter (vgl. Anm. 5), 62. 154f. 170.

8 Michael Borgolte, Petrusnachfolge und Kaiserimitation. Die Grablegen der Päpste, ihre Genese und Traditionsbildung, Göttingen 1989 (= Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 95), 67f.; Eckhard Wirbelauer, Zwei Päpste in Rom. Der Kon­flikt zwischen Laurentius und Symmachus (498–514). Studien und Texte, München 1993 (= Quellen und Forschungen zur Antiken Welt 16), 155–165.

9 Hugo Brandenburg, Das Baptisterium und der Brunnen des Atriums von Alt-St. Peter in Rom, in: Boreas 26, 2003, 55–71 (hier 66f.).

10 Ute Verstegen, Rezension von: Hugo Brandenburg, Die frühchristlichen Kirchen Roms vom 4. bis zum 7. Jahrhundert. Der Beginn der abendländischen Kirchenbaukunst. Fotos von Arnaldo Vescovo, Regensburg: Schnell & Steiner 2004, in: sehepunkte 5 (2005), Nr. 4 [15.04.2005], URL: http://www.sehepunkte.historicum.net/2005/04/6799.html (06.04.2006).

11 Zu den Kämpfen zwischen Damasus und Ursinus vgl. ausführlich Ursula Reutter, Damasus, Bischof von Rom (366–384). Leben und Werk, Diss. Jena 1999, 33–61.


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