Museen in Baden-Württemberg. Hrsg. von der Landesstelle für Museumsbetreuung Baden-Württemberg und dem Museumsverband Baden-Württemberg e.V. 5. neubearb. Aufl. Stuttgart: Konrad Theiss Verlag 2004. 483 S. Euro 19,90. ISBN 3-8062-1888-9.


Die in Südwestdeutschland erhaltenen Funde aus der römischen Kaiserzeit und der Spätantike sind beträchtlich und sie sind nicht nur in den großen Sammlungen wie Heidelberg, Karlsruhe, Ladenburg, Mannheim oder Stuttgart oder dem Limesmuseum Aalen1 präsent, sondern auch viele der kleineren Regionalmuseen bewahren Gegenstände aus dieser Epoche, zu denen nun der neue Führer in ortsalphabetischer Reihenfolge einen raschen Zugang bietet. Dieser Aspekt des schon auf den ersten Blick ansprechenden Buches soll im folgenden hervorgehoben werden.

Für den an der Spätantike Interessierten bieten nach Auskunft des Führers besonders folgende Sammlungen bemerkenswerte Gegenstände: Aspach-Kleinaspach (Funde von der Aspacher Gemarkung, Nachbildung eines römischen Gutshofs); Bad Bellingen-Bamlach (Geschichte des Bäderwesens, Modell des Römerbades Badenweiler); Bad Krozingen2 (römische und alamannische Funde, ebenso im Hochrheinmuseum in Bad Säckingen); Bad Wimpfen (Museum im Steinhaus: Funde aus den örtlichen Grabungen); Baden-Baden (Stadtmuseum: römische Steindenkmäler); Badenweiler (römische Badruine)3; Brigachtal-Überauchen (römische und merowingische Funde); Dossenheim (merowingische Funde); Dunningen (alamannische Funde); Ehingen-Risstissen (Römermuseum mit Funden aus dem Kastell und der Römersiedlung Risstissen); Ellwangen (Alamannenmuseum); Elztal-Neckarburken (Museum am Odenwaldlimes); Esslingen (Museum St. Dionys in der Stadtkirche4); Freiburg (Archäologische Sammlug der Universität, Museum für Ur- und Frühgeschichte im Colombischlößle); Friesenheim (Römersiedlung); Giengen an der Brenz-Hürben (alamannische Goldblecharbeiten); Grenzach-Wyhlen (Museum Römervilla); Hechingen-Stein (römische Gutsanlage); Heidenheim (Museum im Römerbad); Heilbronn (Archäologiemuseum); Heitersheim (Römermuseum); Hüfingen (Römerbadmuseum); Jagsthausen (Römerbad, Funde aus dem Limes-Kastell im Schloßmuseum); Köngen (Römerpark); Küssaberg-Rheinheim (Funde aus dem Römerlager Dangstetten und dem römischen Brückenkopf Rheinheim); Mainhardt (Römermuseum mit den Funden aus dem Kastell und Lagerdorf 1963 bis 2000); Mengen-Ennetach (Römermuseum); Mundelsheim (Mithrasheiligtum, Römerkeller); Oberriexingen (römischer Weinkeller); Osterburken (Römermuseum); Rainau-Buch (Freilichtmuseum am Rätischen Limes); Renningen; Rottenburg (Römisches Stadtmuseum); Rottweil (Dominikanermuseum); Schramberg-Waldmössingen (Römerkastell Waldmössingen); Singen am Hohentwiel (Archäologisches Hegau-Museum); Sulz am Neckar (römischer Keller); Ubstadt-Weiher, Stettfeld (Römermuseum); Wahlheim (Römerhaus); Weingarten (Alamannenmuseum); Welzheim (archäologischer Park).

Gelegentlich wird allerdings nicht klar, ob sich hinter Notizen wie „kleines Lapidarium“ (12), „archäologische Funde“ (z.B. 211, 266, 269) auch antike Funde verbergen. Weiterführende Literaturhinweise (Museumsführer, Sonderpublikationen) sind leider eher die Ausnahme. Eine Karte auf der inneren vorderen und hinteren Umschlagseite macht den Reichtum der baden-württembergischen Museumslandschaft auf einen Blick anschaulich, ein Sachregister5 und ein Namensregister ermöglichen einen gezielten Zugriff. Das handliche Format macht den durchgängig farbig bebilderten Führer zu einem zuverlässigen Reisebegleiter.

Joachim Gruber, Erlangen
joachim.gruber@nefkom.net

1 Es wird im Verhältnis zu anderen Sammlungen leider sehr knapp dargestellt.

2 Ein Verweis auf die außerhalb des Museums befindlichen römischen Reste in situ wären wünschenswert. Vgl. dazu Adelheid Handke: Theiss Archäologieführer Baden-Württemberg, S. 40 (besprochen in Plekos 3, 2001).

3 Auch hier hätte auf Handke verwiesen werden können; ebenso bei den Museen in Eberdingen-Hochdorf, Friesenheim, Grenzach, Hechingen-Stein, Heidenheim (vgl. auch AiD 2001, H. 4, S. 36), Heitersheim, Hüfingen, Jagsthausen, Köngen, Osterburken, Rainau, Rottenburg, Rottweil, Stettfeld, Wahlheim, Welzheim. Umgekehrt wird ds Buch von Handke ergänzt durch die Beiträge zu Mundelsheim, Oberriexingen, Schramberg-Waldmössingen, Sulz am Neckar,

4 Vgl. AiD 6, 2002, 66f.

5 Leider lückenhaft; so findet man z.B. die auf S. 293 abgebildete Merkurstatue des Offenburger Museums im Ritterhaus weder unter „Archäologie, Römerzeit“ noch unter „Kunst, antike Kunst“. Nicht selten fehlen Verweise auf Funde in kleineren Heimatmuseen (z.B. 375, 376).


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