Libanios. Discours. Tome IV. Discours LIX. Texte établi et traduit par Pierre-Louis Malosse. Collection des Universités de France publiée sous le patronage de l‘association Guillaume Budé. Les Belles Lettres, Paris 2003. 219 Seiten (teilweise als Doppelseiten), ISBN 2-251-00514-5.
Lettres pour toutes circonstances. Les traités épistolaires du Pseudo-Libanios et du Pseudo-Démetrios de Phalère. Introduction, traduction et commentaire par Pierre-Louis Malosse. La Roue à Livres. Les Belles Lettres, Paris 2004. 107 Seiten, ISBN 2-251-33944-2.


Mit seiner kommentierten Übersetzung der 59. Rede des Libanios hat Pierre-Louis Malosse, der an der Universität Montpellier lehrt, zu der in den letzten Jahrzehnten weit vorangeschrittenen Erschließung eines lange vernachlässigten Autors beigetragen1. Es handelt sich bei diesem „Lob der Kaiser Constantius und Constans“ um das einzige reine Beispiel eines basilikos logos im Corpus der Libanios-Reden, da die für Julian gehaltenen Reden typologisch eher gemischten Gattungen zuzuordnen sind (Malosse, 7). Der große Wert der Ausgabe von Malosse liegt im genauen Nachweis der rhetorischen und literarischen Traditionen, derer sich Libanios für diesen basilikos logos bedient. M. ordnet sich damit würdig in die Reihe der französischen Forscher wie L. Pernot und B. Schouler ein, die in den letzten Jahrzehnten die kaiserzeitliche griechische Rhetorik untersucht und beschrieben haben2, und seine Ausgabe bietet so eine willkommene Ergänzung zu dem eher historisch orientierten, fast zeitgleich erschienenem Gegenstück von W. Portmann3.

In seiner lesenswerten einführenden „Notice“ geht M. zunächst auf „Lieu, date et circonstances“ ein. Die Rede wurde in der Zeit gehalten, in der Libanios in Nikomedeia tätig war, also zwischen 344 und 349. Aus der Datierung der eher 344 als 348 geschlagenen Schlacht von Singara, die in § 99 als die „letzte“ herausgehoben wird, ergibt sich nach M. kein zwingender Anhaltspunkt dafür, die Rede ebenfalls 344 zu datieren. Denn Libanios zitiert hier Demosthenes, der die Schlacht von Plataiai als die „letzte“ in der Serie der großen Schlachten des Perserkriegs auffaßt4. M. hält es dabei für möglich, den Auftraggeber der Rede mit dem ab 348 amtierenden Vikar der Diözese Pontos Philagrios zu identifizieren, der in Nikomedeia eine Rede des Libanios gehört und sich sogar eine Abschrift erbeten hatte (vgl. Lib. Or. 1,72)5. M. betont allerdings zurecht, daß diese Identifizierung nur sehr hypothetisch sein kann. „En particulier, rien ne dit que l‘œuvre qui plut tant à Philagrios (…) était réellement un discours, et non une simple déclamation.“ Die bis hin zur kriegerischen Eskalation reichende Spannung zwischen den beiden kaiserlichen Brüdern, die vom Konzil von Serdica 343 bis hin zur ersten Aussöhnung im Jahre 346 andauerte6, läßt m. E. eine Datierung der Rede in den Jahren 344 oder 345 zumindest als schwierig erscheinen. Aber ein allzugroßer Abstand nach der Aussöhnung ist auch nicht anzunehmen, da ja die neugewonnene Harmonie der beiden Kaiser gefeiert wird. 346 ist daher vielleicht wahrscheinlicher als 348.

In einem zweiten Abschnitt stellt M. die kunstvolle Komposition der Rede vor. Libanios erörtert in der protheoria, im Prolog und im Beginn der Constantius gewidmeten Kapitel das Grundproblem seiner Rede. Auf der einen Seite geht es darum, zwei verschiedene Kaiser zu loben, auf der anderen Seite gibt es aber die Forderung, daß die Lobrede ein einziges Ganzes zu bieten habe. Die Tatsache, daß beide Kaiser angeblich durch das Band der Harmonie miteinander verbunden sind, verbietet es, nur eine Addition von zwei Lobreden zu bieten. Libanios löst die Aufgabe durch kompositorische Künste. Die Rede besteht aus einem Rahmen, der auf die Harmonie und die gemeinsame Errungenschaften und Vorzüge beider Kaiser eingeht, sowie aus Partien, in denen das Lob der einzelnen Kaiser ausgesprochen wird. Constantius II. wird dabei mit 5274 Worten gewürdigt, Constans nur mit 1746 Worten.

Ein drittes Kapitel (S. 32 fehlt im Titel C, S. 38 ist D nachzutragen, vgl. S. 49) geht auf das von der Rede gebotene Bild der jüngeren Zeitgeschichte ein. Libanios beschreibt, entsprechend der für das Kaiserlob geltenden Regeln, lange das Wirken des Vaters der beiden Gefeierten, nämlich Konstantins des Großen. Quelle der Ausführungen über die Tetrarchie und den Aufstieg Konstantins (§§ 14-22) ist „ce qu‘on peut considérer avec B. Bleckmann comme une „Vulgate orientale“ de l‘histoire de ces empereurs“ oder Praxagoras selbst, während die These von P. Petit über eine Benutzung Eusebs durch Libanios abzulehnen ist7. Dabei geht M. davon aus, daß in diesen und in den folgenden Ausführungen (Konstantin als Alleinherrscher und seine Söhne) einige „sous-entendus critiques“ zu greifen sind. Von den herrschenden Kaisern wird dem östlichen Kaiser Constantius II. sehr viel größeres und reichhaltigeres Lob zuteil. Constans wird weniger ausführlich behandelt. Ihm werden nur zwei Heldentaten zugewiesen, nämlich die Überschreitung des Ärmelkanals und die Befriedung der Franken. Tugenden, die dem Constantius zugewiesen werden, fehlen bei Constans, wobei damit stillschweigend angedeutet wird, daß diese Tugenden nicht vorhanden bzw. entgegengesetzte Laster ausgebildet sind (M.,36-37).

Das vierte Kapitel behandelt das zweifelsohne wenig originelle Weltbild des Redners (Oikoumene, Barbaren, Perser, die ohne Gespür für die große zeitliche Kluft letztlich mit den Achämeniden identifiziert werden). Sehr ausführlich geht dann das Kapitel „E. Le bon empereur“ auf die im basilikos logos des Libanios wirksamen Vorstellungen vom Idealkaiser ein. Libanios ist hier neben der Vita Constantini des Eusebs einer der wichtigsten Zeugen griechischer Fürstenspiegelliteratur.

Im Kapitel zu den rhetorischen und literarischen Beziehungen legt M. frei, wie Libanios aus den „fonds de la culture commune“ schöpft, wobei die Details der Demonstration in der Hauptsache in den Anmerkungen erfolgt. Wie zu erwarten, ist die Rede des Libanios mit Zitaten und Anspielungen garniert. Über das bloße Zitat reichen die engen Parallelen hinaus, die den platonischen Menexenos und die Romrede des Aristides zu wirklichen Modellen der Libanios-Rede machen. Im Zusammenhang mit der Thukydides-Benutzung durch Libanios ist M. in einem Punkt zu korrigieren. In § 83 stellt Libanios einen Kontrast zwischen der humanen Behandlung einer adiabenischen Stadt durch Constantius und der Grausamkeit der siegreichen Korkyraier nach der Kapitulation von Epidamnos und der Seeschlacht von Leukimme her. M. übersetzt: „L‘empereur ne fit pas tuer les prisonniers, comme l‘avaient fait les Corcyréens des colons de Corinthe qui venaient d‘Epidamne.“ In der Anmerkung stellt M. fest: „En realité, selon Thucydide (I,30,1), les Corcyréens ont tué tous leurs prisonniers, sauf les Corinthiens. L‘erreur peut être attribuée avec quelque vraisemblance à une lacune dans le Thucydide que possédait Libanios“. Libanios ging es darum, das Schicksal der Bewohner der Stadt von Adiabene und der Bewohner von Epidamnos gegenüberzustellen, während er sich zu den (bei Leukimme gefangengenommenen) Korinthern nicht äußert. Thukydides liefert ausreichend Anhaltspunkte dafür, daß Libanios diejenigen, die in Epidamnos kapitulierten, als Kolonen Korinths bezeichnen konnte, auch wenn Epidamnos zunächst eine Gründung Kokyras, der Tochterstadt Korinths, war (Korinther waren an der Gründung beteiligt; die Epidamnier selbst sahen sich als Kolonie von Korinth an). Die beiläufige Charakterisierung der Epidamnier als Kolonen Korinths beweist also eindrücklich die Intensität der Thukydidesbenutzung durch Libanios.

Ein Überblick über die „Tradition manuscrite“ und eine „Orientation bibliographique“ schließen die gehaltvolle „Notice“ ab. Es folgt die Edition und die Übersetzung. Die Edition ersetzt den Text der Teubneriana von R. Förster. Förster hatte seinerzeit im großen und ganzen den aus dem 18. Jahrhundert stammenden Text Reiskes übernommen. Ein kursorischer Vergleich zwischen dem von Förster und von Malosse gebotenen Text führt zum Eindruck, daß das veränderte Stemma nicht zu fundamental abweichenden Neulesungen geführt hat. Die Übersetzung ist sorgfältig und liest sich sehr gut (§ 69 muß es heißen: „l‘idée de se constituer“). Sie ist teils mit Fuß-, teils mit oft ausführlichen Endnoten versehen. Der sich so ergebende Kommentar ist immer auch für den Historiker anregend. Im Kommentar zu § 65 sind die vierzig Jahre, in denen auf persischer Seite der Krieg vorbereitet wird, zu Recht auf die Zeit von 298 bis 337 bezogen8. Die Passage bestätigt, welche wichtige Zäsur der Frieden von 298 im Denken der Zeitgenossen darstellte, und liefert neben Autoren wie Festus ein weiteres Indiz dafür, daß Amm. 22,12,1 (die Rückerinnerung Julians auf sechzig Jahre der ununterbrochenen Kriegführung durch die Perser) sich nicht auf die Zeit der konstantinischen Dynastie beziehen kann.9

Als wichtiges Ergebnis für die Gesamtdeutung des Textes kann dessen von M. immer wieder hervorgehobene Asymmetrie in der Präsentation des Constantius II. und des Constans hervorgehoben werden. Daß die Taten des Constans so unzureichend dargestellt sind und eine der beiden Großtaten des westlichen Kaisers sogar nicht mehr als eine Inspektionsreise nach Britannien darstellt, erklärt M. damit, Libanios habe aufgrund seiner östlichen Perspektive nur über wenig Material zum westlichen Augustus verfügt: „On a l‘impression que Libanius a eu bien du mal (contrairement à ce qu‘il affirme) à trouver de la matière“. Vielleicht wollte aber Libanios dieses Material gar nicht finden. Denn der Konflikt zwischen den beiden kaiserlichen Brüdern war in der Zeit, in der die Rede gehalten wurde, noch längst nicht vergessen. Die Loyalität des Redners galt ausschließlich Constantius II., und es stellt sich die Frage, ob Libanios nicht gezielt durch ein ziemlich zweideutiges Bild des Constans hier um die Zustimmung eines Publikums warb, das sich zwar offiziell zur Einheit der beiden Brüder bekannte, aber auf der anderen Seite jederzeit zum erneuten Schlagabtausch mit Constans bereit war. Einige Punkte ließen sich jedenfalls in diesem Sinne deuten: 1.) Die Fahrt nach Britannien wird strenggenommen als überflüssiges Unternehmen beurteilt, weil schon vor der Abfahrt dort alles zum Besten steht und es keinen wirklichen Grund für die Überfahrt gilt.10 2.) Wenn auf der einen Seite betont wird, daß Constantius gegenüber jeder Form von körperlicher Schönheit unempfindlich ist, auf der anderen Seite aber für Constans nur eingeräumt wird, er habe sich gegenüber der Schönheit von Frauen beherrscht (§ 146), dann könnte dies nichts anderes meinen, als daß Constans gegenüber Männern weniger unempfindlich war. Das wiederum fügt sich ganz zu den notorischen Gerüchten von der Homosexualität des Kaisers, die Libanios hier in kunstreicher Weise belebt.11 3.) Unmittelbar nach dieser kunstreichen Anspielung auf die Homosexualität wird die Lebensführung des Kaisers, die diesen Gerüchten weiter Auftrieb geben mußte, charakterisiert. Er entzieht sich durch ständig wechselnde Aufenthaltsorte (§ 147) in Begleitung von nur wenigen Getreuen (§ 148) dem Licht der Öffentlichkeit und frönt seiner Jagdleidenschaft (§ 149). Diese Dinge sind in der späteren historiographischen Tradition mit seinem Sturz in Verbindung gebracht worden12 und dürften auch von den wissenden Zeitgenossen wenig wohlwollend zur Kenntnis genommen worden sein. Wie man aber auch immer das eigentümliche Constans-Bild in der Rede des Libanios deuten mag, feststeht, daß man die Nuancen und das Interesse der Libanios-Rede neu durchdenken muß und daß hierfür M. exzellente Unterstützung anbietet.

Abschließend sei auf die mit einer ausführlichen Einleitung versehene Übersetzung zweier Traktate über die diversen Kategorien literarischer Briefe hingewiesen, die Malosse in der Serie „La Roue à Livres“ zeitgleich mit seiner Libanios-Ausgabe veröffentlicht hat. Auch diese Arbeit zeigt Malosse wieder als kompetenten Spezialisten (spät-)antiker griechischer Rhetorik. Angesichts der Bedeutung, die Briefcorpora (Libanios, aber auch Symmachus, Paulinus von Nola oder Sidonius Apollinaris) für die historische Forschung bekanntlich haben, ist die Bekanntschaft mit den zwei erhaltenen theoretischen Traktaten (Pseudo-Libanios und Pseudo-Demetrios) überaus nützlich, um diese höchst verfeinerte, uns aber oft auch langweilende Briefkultur zu verstehen. Pseudo-Demetrios nennt etwa 21 verschiedene Arten des Briefschreibens, von der freundschaftlichen (philikos) und empfehlenden (systatikos) Art bis hin zur drohenden, zensierenden, mahnenden.

Bruno Bleckmann, Düsseldorf
bleckmann@phil-fak.uni-duesseldorf.de


1 Vgl. im einzelnen etwa H.-U. Wiemer, Libanios und Julian. Studien zum Verhältnis von Rhetorik und Politik im vierten Jahrhundert n. Chr., München 1995.

2 L. Pernot, La rhétorique de l’éloge dans le monde gréco-romain, Paris 1993; L. Pernot, Éloges grecs de Rome, Paris 1997; B. Schouler, La tradition hellénique chez Libanios, Lille-Paris 1984.

3 Rede für die Kaiser Constantius II. und Constans (or. 59). Übersetzt und erläutert von Werner Portmann, in : Libanios Kaiserreden. Eingeleitet, übersetzt und kommentiert von Georgios Fatouros, Tilmann Krischer und Werner Portmann, Stuttgart 2002, 17-117.

4 M. richtet sich hier gegen W. Portmann, Die 59. Rede des Libanios und das Datum der Schlacht von Singara, Byzantinischen Zeitschrift 82, 1989, 1-18, vgl. jetzt auch Portmann (wie Anm. 3). Die Argumentation von Portmann (wie Anm. 3), 24 f. gegen eine Datierung in das Jahr 348 geht allerdings weiter, indem er z. B. darauf hinweist, daß wichtige Ereignisse nach 344 (wie der Ausbau des Hafens von Seleukeia und die Belagerung von Nisibis im Jahre 346) nicht mehr erwähnt seien. Der Ausbau des Hafens von Seleukeia scheint mir freilich ein Ereignis, das ein Panegyriker nicht zwingend vermelden mußte. Wenn die Rede 346 gehalten wurde, muß sie nicht bereits alle Ereignisse des Jahres 346 verzeichnet haben, zumal Libanios nur einige Dinge von exemplarischem Charakter vorbringt.

5 Vgl. schon H.-U. Wiemer, Libanius on Constantine, CQ 44, 1994, 511-524.

6 Zur Krise vgl. W. Portmann, Die politische Krise zwischen den Kaisern Constantius II. und Constans, Historia 48, 1999, 301-329 ; vgl. Portmann (Anm. 3), 99.

7 B. Bleckmann, Zwischen Panegyrik und Geschichtsschreibung. Praxagoras und seine Vorgänger, Geschichtsschreibung und politischer Wandel im 3. Jh. n. Chr., Kolloquium zu Ehren von Karl-Ernst Petzold (Juni 1998) anläßlich seines 80. Geburtstags, Stuttgart 1999, 203-228. Vgl. den fast zeitgleich erschienenen Beitrag von P.-L. Malosse, Libanios, ses «témoins oculaires », Eusèbe et Praxagoras: le travail préparatoire du sophiste et la question des sources dans l’Èloge de Constance et de Constant, REG 113, 2000, 172-187. Durch die Argumente der beiden Arbeiten kann die These von P. Petit, Libanius et la Vita Constantini, Historia 1, 1950, 562-582 als erledigt gelten. Im Sinne von Petit argumentiert noch Wiemer (wie Anm. 5).

8 Wenn man Libanios genau liest, bedeuten diese vierzig Jahre natürlich nicht, daß die Regierungszeit Schapurs II. ebenso lang war.

9 Amm. 22,12,1: sciens et audiens gentem asperrimam per sexaginta ferme annos inussisse orienti caedem et direptionum momumenta saevissima ad internecionem exercitibus nostris saepe deletis. Diese «sechzig Jahre » ununterbrochener Kriegführung sind nicht auf das vierte Jahrhundert (die Zeit zwischen 298 und 363), sondern auf die Zeit zwischen dem Feldzug Gordians III. und dem Frieden von 298 zu beziehen, vgl. B. Bleckmann, Die Reichskrise des III. Jahrhunderts in der spätantiken und byzantinischen Geschichtsschreibung. Untersuchungen zu den nachdionischen Quellen der Chronik des Johannes Zonaras, München 1992, 147-155. Die Libanios-Passage, die eine schöne Bestätigung meiner These geboten hätte, hatte ich leider übersehen. J. den Boeft, J. W. Drijvers, D. den Hengst, H. C. Teitler, Philological and Historical Commentary on Ammianus Marcellinus

10 XXII, Groningen 1995, 215 f. lehnen meinen Vorschlag, die sechzig Jahre auf das dritte Jahrhundert zu beziehen, deshalb ab, weil nach Ammian Konstantin selbst und nicht Julian für den Krieg gegen die Perser (25,4,23) verantwortlich gewesen sei. Die Durchschlagskraft dieses Arguments kann ich nicht nachvollziehen, da auch in der Darstellung Ammians der Krieg erst am Ende der Regierungszeit Konstantins, also 337, ausbricht. Es läßt sich also in den spätantiken Quellen ein weitgehend homogenes Bild von Phasen des Friedens und der kriegerischen Aktivität im Osten feststellen: Krieg herrschte sechzig Jahre bis 298. Anschließend dauerte der Frieden bis 337, bis unmittelbar beim Regierungswechsel der Konflikt erneut ausbrach und bis zum Friedensvertrag Jovians (363) andauern sollte. Vgl. zu § 141 M. 210 f. mit P.-L. Malosse, Qu’est donc allé faire Constant 1er en Bretagne pendant l’hiver 343, Historia 48, 1999, 465-476. M., 211 verwirft letztlich die Annahme, daß es sich hier um eine «ironie secrète » handeln könnte.

11 Aur. Vict. 21,24; Zos. 2,42,1. Vgl. zu diesen Bezügen auch Portmann (wie Anm. 3) zur Stelle.

12 Epit. Caes. 41,22 : Constans vero venandi cupidine dum per silvas saltusque erraret, conspiravere aliquanti militares in eius necem (…). Vgl. zu der durch die Jagdpassion provozierte Abwesenheit des Constans Zos. 2,42,2 und vor allem Zon. 13,6,7-9.


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