Index numerorum. Ein Findbuch zum Corpus Inscriptionum Latinarum, zusammengestellt von Andreas Faßbender. Berlin/New York: Walter de Gruyter 2003. 2 Bde. XIII, 1144 S. Euro 168,00, SFr 269,00. ISBN 3-11-017936-9.

 

Bei dem vorliegenden Werk von Andreas Faßbender stößt das Genre der Rezension zwangsläufig an seine Grenzen. Auf die fünf einleitenden Textseiten, auf denen kurz das Zustandekommen sowie das Ziel dieser Inschriftenkonkordanz umrissen werden, folgen 1144 Seiten Zahlenkolonnen, die sich allenfalls auf ihre inhaltliche Richtigkeit prüfen lassen. Was dieses opus magnum zu einem wichtigen Arbeitsinstrument macht, und weshalb es folglich in keiner althistorischen Universitätsbibliothek fehlen sollte, bemerkt Faßbender gleich zu Beginn selbst (S. I): „In diesem ‚Findbuch? sind deshalb die Inschriften aller Bände berücksichtigt, die Verweise so ausführlich wie möglich präsentiert. Dazu wurde das gesamte Corpus durchgesehen und alle Korrekturen, Nachträge, Neueditionen und Gleichsetzungen, die in den Falsae vel alienae versteckten Hinweise sowie wichtigere Informationen, die sich in den praefationes einzelner Städte verbergen, für dieses Findbuch aufgelistet.“

Stichproben zeigten, dass Faßbender sehr solide gearbeitet hat. Es konnte bei der Suche im CIL kein Fehler gefunden werden. Wie der „Autor“ zu Recht betont, wird man also zukünftig hier sicher alle Nachträge übersichtlich fassen können. Das mühsame Suchen in den diversen addenda et corrigenda wird durch Faßbenders Arbeit spürbar erleichtert.

Dennoch vermisst man bei diesem Buch eine Option, die eine ausführliche Konkordanz leisten könnte. So würde der Wert des Index numerorum mit Sicherheit noch gesteigert, wenn der Benutzer aus der Sicht gängiger bzw. älterer Inschriftensammlungen wie z. B. AE, ILS oder EEpigr, die Faßbender auf S. XI – XIII selbst auflistet, Zugang zu diesem Registerwerk erhalten würden. Häufig steht man vor alten AE-Bänden und wüsste nur zu gerne, welche CIL-Nummer hiermit zu verbinden ist, so z. B. dass AE 1967, 340 der Inschrift CIL XVII 2,556 entspricht. Leider fehlt diese Information bei Walser im CIL XVII.2 und folglich auch im Index numerorum. Offensichtlich ist Faßbenders Findbuch primär aus CIL–Informationen heraus erarbeitet worden.

Vermutlich hätte eine beiliegende CD-Rom erweiterte Suchfunktionen leisten können. Bei dem ohnehin beachtlichen Preis des Index numerorum hätte eine heute durchaus preiswert zu produzierende CD-Rom sicherlich keinerlei kostensteigernde Auswirkungen gehabt. Sehr zu begrüßen ist daher der abschließende Hinweis (S. XIII), dem zur Folge „Nachträge sowie die sicher auch notwendigen Korrekturen bzw. Ergänzungen im Internet rasch verfügbar gemacht werden sollen.“ Ein erster Einstieg hierzu ist bereits vorhanden. Unter http://www.bbaw.de/forschung/cil/konkordanzen.html finden sich pdf-Dateien mit innerkorporalen Konkordanzen zu: CIL I ed. alt. (175 kb), CIL IV (89 kb), CIL V (142 kb), CIL VI (550 kb), CIL IX (119 kb), CIL X (136 kb), CIL XI (162 kb), CIL XIV (135 kb), Gruter (351 kb). Vielleicht wird ja schon bald eine vollständige Internetversion erweiterte Suchfunktionen bieten können. Dem utere felix von Gezá Alföldy und Manfred Schmidt aus dem Vorwort ist insgesamt jedoch nichts mehr hinzuzufügen.

 

Michael Rathmann, Bonn
michael.rathmann@uni-bonn.de


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